Dieser rumänische Wettbewerbsfilm hat gerade den silbernen Bären für den besten Schnitt (Dana Bunescu) bekommen. http://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=201711626#tab=filmStills
Toma und Ana lernen sich während des Literaturstudiums an der Uni kennen, schon beim ersten Treffen hat Ana eine Panikattacke, die erleidet sie immer öfter und immer heftiger. Toma reagiert verständnisvoll und fürsorglich, will Ana helfen, geht mit ihr zu Ärzten. Gegen den Widerstand beider Elternpaare, ziehen sie zusammen und heiraten. Sie brauchen einander und isolieren sich als Paar. Als Ana schwanger wird, überredet Tomas sie zu einer Psychoanalyse, die sie peu à peu stärkt, durch seine Hilfe macht sie Karriere bei einer Zeitschrift. Nun wird Tomas instabiler, eifersüchtig unterstellt er eine Affäre, letztlich trennen sie sich und Tomas geht zum Psychoanalytiker. Ana sagt, „es ist so schade, dass wir nicht beide wachsen konnten.“
Ungeheuerlich: Anas Familie! Da gibt es abgründige Szenen. Auch sonst gibt es Intimes zu sehen, was man in dieser Deutlichkeit im Film meist nicht zu sehen bekommt.
Mich beeindruckt die auch äußerlich frappierende Verwandlung der beiden Protagonisten, die über einen Zeitraum von ungefähr 8 Jahren zu sehen sind.
Es gibt Anklänge an die rumänische Vergangenheit, – der Regisseur Călin Peter Netzerwidmete sich auch schon in anderen Filmen zwischenmenschlichen Beziehungen, mit denen er die Befindlichkeiten des postkommunistischen Rumäniens untersuchte. Und man bekommt kurze, intensive Einblicke in die rumänisch-orthodoxe Kirche, das rumänische Gesundheitssystem und eine Ahnung von den tabuisierten gesellschaftlichen Untiefen. Der Film ist mit langen Rückblenden in die Vergangenheit ziemlich verschachtelt aufgebaut.