Heute bin ich zum ersten Mal während einer Berlinale im “Haus der Berliner Festspiele”. Hier gibt es eine interessante Dekoration in den Bäumen:
Hier ist der Platz für die Fotografen:
Ich gehe mit meinem Italienischlehrer zur Weltpremiere von “1992”. Es sind viele Italiener da, fast 3 Reihen sind reserviert für die Crew, Aufregung liegt in der Luft.
In “1992” geht es um die Mani-pulite-Aktion (“saubere Hände”), in der durch umfangreiche juristische Untersuchungen gegen Korruption, Amtsmissbrauch und kriminelle Verflechtungen vorgegangen wurde. Die Ermittlungen führten zum Zusammenbruch der beiden großen Parteien (Democrazia Cristiana, Partito Socialista Italiano) und zum Ende der sog. 1. Republik, gleichzeitig ging aus den Wahlen 1992 erstmalig die Lega Nord gestärkt hervor.
Der Film ist eine Produktion fürs Fernsehen (was man merkt), er besteht aus mehreren Teilen und wir sehen die ersten beiden. Das deutsche und das britische Fernsehen haben schon Interesse an der Miniserie angemeldet. An Hand von 6 Personen (aus der Wirtschaft, Politik, Polizei, den Medien, einem Afghanistan-Heimkehrer, der Geliebten eines Politkers) wird die Entwicklung der Ermittlungen und deren Folgen gezeigt. Die Mani-Pulite-Aktion war ein wichtiger Einschnitt in der italienischen Geschichte mit vielschichtigen Folgen bis heute – wie man weiß, wurde die Korruption in Italien damit leider nicht besiegt.
Ich bin kein Serienfan, aber das ist spannend. Der Italienischlehrer moniert das Fehlen eines Kirchenvertreters in der Reihe der Protagonisten und ergänzt mein spärliches Wissen.
Spannend wird es dann noch nach dem Film als ich mit dem Auto vom benachbarten Parkplatz will und keinen Kassenautomaten finde. E. findet ihn schließlich und ich habe zum Glück übers Jahr genügend Münzen für die diversen Parkhaus/platz-Kassen gesammelt.