9. Film: Midnight Traveler

Sektion: Panorama Dokumente
USA, GB, Katar, Kanada 2019
Persisch, Englisch
Untertitel: Englisch
87 Minuten
von: Hassan, Fatima, Nargis und Zahra Fazili


https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.html?film_id=201913468

Fatima und Hassan Fazili sind afghanische Filmemacher und haben 2 Töchter. Ein alter Freund von Hassan ist seit einiger Zeit bei den Taliban und steckt Hassan, dass die Taliban es auf ihn abgesehen haben und es eine Todesdrohung gegen ihn gibt. Über Nacht flieht er mit seiner Frau und den beiden Töchtern, erst nach Tadschikistan, aber dort bekommen sie nach 15 Monaten kein Asyl, sondern werden wieder ausgeliefert. Sie entscheiden sich zur Flucht nach Europa, weil alles andere zu gefährlich ist. 

Mit 3 Mobiltelefonen filmen sie ihre Flucht durch 7 Länder über 3 Jahre. Dabei erleben wir gefährliche Situationen, den unterschiedlichen Umgang mit Geflüchteten in den einzelnen Ländern mit – in Ungarn sitzen sie lange hinter Stacheldraht gefangen, aber auch wie die Eltern versuchen, die Kinder zu schützen, wie sie Hilfe erfahren, angegriffen werden,… Insofern ist der Film einfach realistisch und zeigt, wie es ihnen ergeht. 

Sie sind die Protagonist*innen und gleichzeitig Regisseur*innen in ihrem eigenen Film –  das wirft Fragen auf, z. B. „was mache ich hier eigentlich?“. Es gibt ihnen auch Halt und Kraft. Das filmen gibt ihnen die Möglichkeit, eine Stimme zu schaffen, mit der sie sich in der Welt bemerkbar machen können, die sich sonst wenig für sie interessiert.

Nun sind sie hier in Deutschland mit dem Status „Duldung“. Wie es weitergeht ist unklar. Damit darf zwar der Film zu verschiedenen Festivals reisen, aber nicht die Filmemacher.