Ausstellung in der Vor-Berlinalezeit

Die Berlinale kündigt sich an. Diesmal kann man die Programme der einzelnen Sektionen als PDF runter laden. Das habe getan und schon viel gelesen.

Jetzt brauche ich eine Pause und was Anderes.
C. und ich sind verabredet und gehen ins Märkische Museum. Das alleine ist einen Besuch wert, weil es so aus der Zeit gefallen ist. Ein Bau, der von außen aussieht wie ein Backstein-Hybrid aus Kloster und märkischer Burg – innen setzt sich das leicht Skurrile fort – und in dem “Inklusion” (siehe nächster Post) kein Thema ist (oder allenfalls in der Planung, denn es soll umgebaut werden).
Dank Hilfe komme ich die Stufen zum Eingang hoch, später erklimmen wir die Ausstellungsräume im oberen Stock mittels eines Fahrstuhls Baujahr 1912 und einem rustikalen Fahrstuhlführer.

In “Ich. Menzel – zum 200. Geburtstag” sehen wir Lithographien, originale Lithosteine, einige Zeichnungen und wenige Gemälde von Adolph Menzel. Es gibt Briefe, für uns unentzifferbare “Schönschriftübungen”, Skizzenbücher, Stifte, autobiografische Schriften, Fotos von ihm im Atelier, eine Lithopresse und eine seiner Paletten, auch Gipsabdrücke seiner Hände. Ein Film aus dem Technik-Museum zeigt, wie Lithografien gedruckt werden – wir staunen.

Menzel war irrsinnig “fleißig”, er hat alleine 1.600 Briefe und 12.000 Zeichnungen hinterlassen. Er war Autodidakt, wobei er handwerkliches sicher beim Vater gelernt hat. Ich bin auch beeindruckt, weil da wieder ein Künstler ist, der keine guten (körperlichen) Voraussetzungen mitbrachte (er war kleinwüchsig).

Wir haben viel Vergnügen an der Ausstellung – und dann Durst. Es gibt ein Cafè, das nicht zum Stil des Gemäuers passt, aber sehr hübsch und überraschender Weise im Stil der späten 50er/frühen 60er Jahre eingerichtet ist und sehr leckeren Kuchen anbietet.