Heute gehen E. und ich wieder in den Friedrichstadt Palast. Diesmal steht vorm „Inklusions-Eingang“ schon eine beträchtliche Schlange (Nichtbehinderter, soweit man das sagen kann). An der gehen wir beherzt vorbei und werden reingelassen. Dann stehen wir vor dem selben Herrn wie neulich, der uns auch wieder sagt, es ist noch kein Saaleinlass für alle. Nicht nur wir, sondern auch einige der anderen – heute drei RollifahrerInnen und eine Frau mit Krücken und jeweiligen Begleitpersonen – versuchen ihm klar zu machen, dass das gerade der Witz ist, dass wir 2 Minuten vorher reinkönnen. Aber er versteht es nicht. Als dann auch für uns geöffnet wird, düsen E. und eine andere Begleitperson in dem Wissen um die schon erwähnten Schwierigkeiten los. Das findet er nicht gut. Dank Es. Einsatz sitzen wir in der Reihe mit Beinfreiheit, die gleich danach voll ist. Die RollifahrerInnen haben echte Rangierprobleme, weil es so eng ist, aber sind sehr geschickt und schaffen es unfallfrei, sich zu platzieren. Ihre Begleitpersonen müssen hinter ihnen sitzen. Dann kommen die Sehbehinderten und der Saalordner weist ihnen mit Handzeichen ihre Plätze an, (was natürlich nur bedingt bzw. durch die Hilfe anderer funktioniert).
An dieser Stelle wird das Problem deutlich: Es fehlt das Verständnis für das Phänomen „Behinderung“ und der sich jeweils daraus ergebende besondere Bedarf.
Letztes Jahr war es hier ganz anders, der Saalordner war da einfach sehr umsichtig, schon war alles leicht und hilfreich.
Ich habe noch 2 x Karten für den Friedrichstadt-Palast.