Golden Kingdom

„Golden Kingdom“ läuft in der Sektion Generation Kplus, was bedeutet: der Film ist nicht erst ab 18 Jahren freigegeben und zusätzlich zu den englischen Untertiteln gibt es live eingesprochenen deutschen Text neben dem Ton in der Originalsprache, in dem Fall burmesisch.

Ich bin mit Ce. hier, die zum ersten mal auf der Berlinale ist und ich sehe zum ersten Mal einen Film, der in Myanmar spielt. (Dabei denke ich an Andreas und Beatrix, die dort gerade waren und wundervolle Fotos von ihrer Reise auf ihrem blog veröffentlichen – schöne Grüße an Euch nach Südostasien!)

Wir sehen 4 Jungs, Kinder und doch schon kleine Mönche bei ihrem Alltag, aufwachen, sich waschen, beten und meditieren in einem abgelegenen Kloster in Myanmar. Der einzige Erwachsene des Klosters, ein alter Mönch, muss eines Tages weg und die vier sind auf sich alleine gestellt. Sie machen alles weiter wie gewohnt, aber sie haben Angst, reale und eingebildete Phänomene mischen sich, mal sehen sie böse Geister, dann hört man Schüsse, sieht Rauchschwaden und Schemen von Soldaten.

Das alles ist sehr langsam erzählt und erstaunlicher Weise ohne Spannung. Es gibt ewig lange Einstellungen, was ich eigentlich mag, aber der Bogen ist ein bisschen überspannt. Ce. und ich dösen ab und zu etwas weg, Ce.s Nachbarin schnarcht leise.

Erzählt ist alles aus der Sicht der Kinder, die nicht einordnen können, was das ist, das um sie herum geschieht und welche Bedeutung es hat: Die Menschen, die sie mit Essen versorgt haben, sind weg, einer der kleinen Mönche findet 2 Leichen, es taucht ein verletzter Soldat auf, der später stirbt, sie haben Hunger und nichts zu essen, nur rohen Reis, aber nichts, um ihn zuzubereiten. Die Alltagsrituale geben ihnen Halt und sie sich gegenseitig. Es steht für aktuelle unsichere Situation in Myanmar.

Aufregend: 2 der Kinder sind aus Myanmar zur Berlinale angereist, einer mit seinem Vater, der andere, auch im realen Leben ein Novize. Wie muss das für sie sein hier in dieser völlig anderen Kultur??

Der Mann mit der Glatze ist der Regisseur Brian Perkins, ganz links die Produzentin.

Bei den Q&A werden sie genau das gefragt (Übersetzung von deutsch nach englisch nach burmesisch und wieder zurück) Der kleine Mönch strahlt einfach nur und sagt etwas, das ungefähr mit „ich bin glücklich“ übersetzt wird.