Hannah Arendt im Kant Kino – es ist insofern wie auf der Berlinale, als dass es voll ist. Die Ladies neben mir haben einen Platz mit ihren Jacken bepackt und es gibt ein kleines Gerangel darum, schließlich müssen die Jacken weichen und auch der letzte Platz ist besetzt. Stefan und ich senken vermutlich sorgar noch den Altersschnitt – das kommt auch nicht mehr so oft vor. Ich glaube, ich sah nur eine Person, die jünger als 30 war.
http://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=20130022#id=20130022
Barbara Sukowa spielt Hannah Arendt, Axel Milberg ihren Mann Heinrich Blücher, insbesondere Axel Milberg bleibt er selbst. Die erzählte Geschichte beschränkt sich auf die Zeit Anfang der 60er Jahre, des Eichmann-Prozesses, den H. Arendt als Berichterstterin verfolgte und die Jahre danach, in denen sie ihr Buch “Eichmann in Jerusalem” veröffentlichte und die Reaktionen auf ihr Buch und die Artikel im “New Yorker”. Es gibt ganz kurze Ausflüge in die Vergangenheit, um die Verbindung zwischen Hannah Arendt und Martin Heidegger ins Spiel zu bringen.
Ein bisschen Hintergrundwissen hilft, andersfalls muss man den Film sehr aufmerksam verfolgen, um z. B. zu verstehen, dass Eichmann 1960 vom Mossad aus Argentinien entführt wurde – so verhält es sich auch mit anderen Inhalten. Das meiste wird angerissen, der Film befasst sich haupsächlich mit den Kontroversen, die ihre Theorie von der “Banalität des Bösen” ausgelöst hat.
Wir sprachen anschließend über die Eichmanns in uns, was das für uns heute bedeutet, wieviel hatte sie mit Abwehr von Scham zu tun,…
Mir hat das Appetit gemacht, mich mal wieder mehr damit zu beschäftigen.