Panorama Dokumente, Niederlande, 72 Minuten
Sprachen: Mandarin, Englisch
Eine junge Italienerin (Sophia Luvarà) dreht mit einer chinesischen Produzentin unter Niederlän-discher „Flagge“ ihren ersten Film in China über ein spezielles Thema, das Lesben und Schwule in China betrifft.
Homosexualität ist in China zwar nicht mehr illegal, aber es gibt einen massiven Druck auf junge Leute, zu heiraten und ein Kind zu bekommen, diesen Druck üben Eltern auch auf ihre schwulen oder lesbischen Kinder aus, wobei das bevorzugte Modell dafür schwul-lesbische Scheinehen sind. Dafür gibt es einen Markt, organisierte Treffen, Suche nach Leihmüttern, etc. mit z. T. absurden Situationen.
Diese Dokumentation zeigt Andy, der von seinem Vater, der nur am Telefon zu hören ist, gedrängt wird, endlich eine passende Frau zu finden, wobei darüber diskutiert wird, wem dann das erwünschte Kind „gehört“.
Die andere Protagonistin ist Cherry, die bereits eine solche Scheinehe eingegangen ist und nun soll endlich der Enkel her. Ihre Eltern betreiben eine Shrimpsfarm und unter Vorwand, einen Film über Shrimpszucht zu drehen, kann dort gefilmt werden. Hier wird der Druck deutlich, der von Nachbarn auf die Familie ausgeübt wird und Cherry berichtet von ihrem schmerzhaften Coming out und ihrem gewalttäigen Vater.
Nach dem Film tauschen E. und ich Wissen aus: Sie war schon in China und erzählt einiges über gesellschaftliche Zusammenhänge, ich kläre sie über „Insiderbegriffe“ wie „Closet“ und „Bärchenclubs“ auf.