Vom Hauptbahnhof fahre ich zum Potsdamer Platz und treffe mich mit T.
Nachdem wir das mit dem Parkhaus ohne Probleme geregelt und unsere wesentlichen bisherigen Eindrücke ausgetauscht haben, sehen wir „Finding Vivian Maier“.
Die Handlung:
(Dokumentarfilm, Sprache: englisch)
John Maloof ersteigerte vor einigen Jahren einen privaten Nachlass auf einer Zwangsversteigerung. Neben vielen persönlichen Dingen (Briefen, Hüten, Blusen, Schuhen, Erinnerungsstücken aller Art) findet er unentwickelte Schwarz-weiß-Filme und Negative. Auf diesen Fotos sind amerikanische Alltags-Straßenszenen vor allem aus den 50er und 60er Jahren von einer ungeheuren Intensität zu sehen. Er entwickelt immer mehr von diesen Filmen und fragt sich, wer die Fotos gemacht hat. Im Nachlass findet er ihren Namen: Vivian Maier. Wer war sie? Warum wurden ihre Fotografien nie entdeckt? John Maloof beginnt, zu recherchieren. Er folgt den Lebensspuren von V. Maier, die 2009 im Alter von 83 Jahren einsam starb. Sie arbeitete über 40 Jahre lang als Kindermädchen in den wohlhabenden Vorstädten von Chicago. Er interviewt die Familienmitglieder, bei denen sie lebte. Sie beschreiben V. Maier als verschlossen, zurückgezogen, skuril, geheimnisvoll, sie lebte allein, hat keine Kinder, ein Elternteil stammt aus Frankreich (wohin sie zweimal reiste) und war immer mit ihrer Rolleiflex unterwegs. Auch Ausflüge mit den anvertrauten Kindern nutzte sie zum Fotografieren; sie fotografierte immer, auch als ein Kind einen Unfall hatte, nimmt sie die Szene auf: das Kind, die Umstehenden,…
Daneben machte sie viele Aufnahmen von sich in Spiegeln, Schaufenstern, etc.
Sie hat unglaublich viele großartige sw-Fotos, aber auch Farbfotos und Filme hinterlassen, es sind noch lange nicht alle entwickelt und gesichtet. J. Maloof verwaltet ihren Nachlass, hat schon verschiedendlich Ausstellungen organisiert, die regen Anklang fanden.
Mehr Infos: http://www.vivianmaier.com/
Mir gefiel der Film sehr gut. Und er wirft viele Fragen auf: wer war sie? wem hat sie die Fotos jemals gezeigt? wo kam sie her? wie geht man mit diesem Nachlass um – was darf man, was nicht? was dachte sie selbst darüber? wie kam sie zu der Kamera? wie zum fotografieren, ….