Erstens: “Beziehungsweisen”

Freitag, 10.2., endlich werde ich den ersten Film auf dieser Berlinale sehen. 

Mit meiner heutigen Begleitung bin ich vorher zum Essen verabredet und ich werde abgeholt (große Freude !!!) – aber eine halbe Stunde später als verabredet (warten ist gar nicht meine Stärke…). 

Als wir dann unterwegs sind, entscheiden wir uns schnell für eine andere Lokalität als geplant, das minimiert die zu bewältigende Wegstrecke und damit auch den Stress für mich. Wir essen gut in skurriler Umgebung im Sony Center. Dort würde ich sonst nie hingehen, aber jetzt ist es optimal, zum Kino sind es nur noch ca. 20 m.

Unten im Cinestar 8 treffen wir als erstes Tina, Steve, Tinas Schwester Juli und eine Freundin, die in den gleichen Film wollen und ganz vorne in der langen Reihe stehen. Mit meinem „Behindertenbonus“ komme ich stressfrei in den Saal. 

Alles ist wie immer: Der Berlinale-Trailer, den ich so mag http://www.berlinale.de/de/das_festival/im_fokus/trailer/index.html geht los und gleichzeitig mit ihm auch die Klimaanlage, eisige Luft zieht an unseren Hälsen vorbei. Meine Begleitung zieht die mühsam auf meinem Sessel drapierte Jacke unter mir vor und wirft sie mir über die Schultern. Das hilft gegen das Gröbste.

Nun endlich zum Film:

„Beziehungsweisen“ ist eine Art Dokumentar-Improvisations-Spiel-Film in sehr einfachem Ambiente eines Studios mit wenigen Requisiten. – Zunächst befürchte ich Anstrengendes: Eine Therapeutin rückt Stühle in die „richtige“ Position zueinander. Dann kommt ein Paar, nimmt Platz, es wirkt erst mal alles hölzern, gestellt. 

Den nächsten Therapeuten, der auftaucht, den kenne ich! – Das verkünde ich laut stöhnend meiner Nachbarin. – Er sitzt direkt hinter mir, – bemerkt meine Begleitung am Ende des Films. 

Das Setting ist Folgendes: Die TherapeutInnen sind es auch im realen Leben, die drei Klientenpaare werden von SchauspielerInnen dargestellt. Die Paare kommen mit typischen Problemen, mit Vorwürfen, Ängsten, Frustrationen, sind festgefahren in ihren Situationen, suchen Hilfe. 

Gezeigt werden Therapiesitzungen und Szenen aus dem häuslichen Dilemma der Paare. Alles findet in der gleichen Umgebung statt und doch vergesse ich das schnell. Ich fiebere mit, identifiziere mich mal mit dem und mal mit der. Das, was erst künstlich wirkt, wird authentisch. 

Ich denke darüber nach, welche Therapie-Richtung welche Therapeutin vertritt, der einzige Mann ist Gestalttherapeut, die eine Kollegin bestimmt Systemikerin. Insgesamt finde ich die Unterschiede zwischen den dreien ziemlich gering.  

http://www.kino-zeit.de/filme/trailer/beziehungsweisen

E per i lettori italiani ho trovato il seguente testo: Tre coppie in crisi decidono di partecipare a sedute di terapia in cui discutere su infedeltà, aborto e camere da letto separate. Emergono così accuse, paure e traumi salire che potrebbero causare una separazione. Gli elementi del documentario e azioni improvvisate sono combinati in maniera peculiare, creando una variazione sul documentario che lavora con l’astrazione e la finzione, senza preoccuparsi dell’autenticità.