Hier gibt es einen Filmausschnitt:
http://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=201712958#tab=video25
Josef Hader schrieb das Drehbuch, führt Regie und spielt die Hauptrolle:
Georg, Großkritiker (solche starken Bezeichnungen gibt es nur in Österreich!) einer österreichischen Zeitung ist etabliert, hat einen Namen, wird mit Alfred Polgar verglichen und ist sich seiner selbst sicher. Er hat schon Karrieren vernichtet mit seinen Kritiken, ist gleichermaßen bewundert wie gefürchtet – und wird von heute auf morgen gekündigt, einfach weil er noch einen alten Vertrag hat und für sein Gehalt könnten 3 junge JournalistInnen arbeiten. – Schwupss steht er mit einer kleinen Kiste mit seinen Utensilien vor der Tür. Er ist geschockt, damit hat er nicht gerechnet und er kann es niemandem sagen, nicht mal seiner (jüngeren) Frau Johanna, die mit ihrem Kinderwunsch, Ovulationsdaten und föderlichen Sexpositionen beschäftigt – und Therapeutin (sehr lustige Szenen!) ist.
Georg beginnt, sich an seinem Chef zu rächen. Und er gaukelt Johanna vor, dass er weiter zur Arbeit geht, geht aber in den Prater. Dort trifft er auf Erich und die “wilde Maus”, eine Achterbahn – wie er eine runtergekommene Wiener Institution. Seine Verzweiflung und seine Rachegelüste steigern sich, es eskaliert. – Mehr will ich nicht erzählen.
Die Geschichte ist komisch, tragisch, skurril, gesellschaftskritisch und nimmt immer mehr Fahrt auf. Josef Hader ist bringt Dialoge, die die Dinge auf den Punkt bringen, unglaublich witzig sind und kreiiert unvergessliche Bilder und Szenen.
Ich finde, er wagt viel, aber es kippt nie. Seine Figuren sind nicht in der Lage, sich zu artikluieren, verzweifeln daran und bringen ihre Umgebung zur Verzweiflung. Er spielt mit Klischees, aber niemand ist auf nur ein Merkmal reduziert.
Da ist ihm ein toller Film gelungen.
Ansehen!!!